Was den einen Freude und Erholung verschafft, bringt anderen Ärger und Kummer. Kurzfristige Lösungen sind nötig, bekämpfen aber nur die Symptome. Es braucht neue Ideen, um das Übel an der Wurzel zu packen. Wie angekündigt, wollen wir diesen Schritt weitergehen und über eine mittelfristige Lösung nachdenken.

Parkplatz Freizeitareal Rindbach

Die Ausgangslage

Der zunehmende und durch die Pandemie zusätzlich verstärkte Tourismus wird für Rindbach ein immer größer werdendes Problem. Wo viele Gäste sind, finden sich auch viele Autos. Die Anzahl an Parkflächen ist begrenzt, die Gäste oft dreist und so stehen die Fahrzeuge auch auf Privatgründen, vor Hauszufahrten oder - ganz frech - gleich in selbiger. Der nach Parkplätzen suchende Verkehr verursacht Lärm und Gestank. Er verstopft die engen Straßen und Gassen. Die nach Erholung strebenden Gäste verderben den Bewohnerinnen und Bewohnern die Erholung in ihrer Freizeit und diverse Großveranstaltungen setzen dem Treiben die Krone auf.

Die Situation ist für beide Seiten nicht wirklich herzerfrischend. Weder die Gäste noch die ansässige Bevölkerung profitieren davon. Das heißt, man muss einen Weg finden, der für alle eine Entlastung und Verbesserung bringt.

Qualität schlägt Quantität

Letztendlich dreht sich dabei alles um den Verkehr und die dazu gehörenden Parkplätze. Man muss entscheiden, wo ein Schlussstrich bezüglich der Anzahl an Gästen zu ziehen ist. Massentourismus ist für Rindbach keine Option. Um Qualitätstourismus zu erhalten, ist ein konsequentes Park- und Verkehrsmanagement erforderlich.

Zu kurz gedacht bringt wenig

Alle bisherigen Ideen zielten darauf ab, weitere Parkflächen im hinteren Teil von Rindbach zu erschließen. Zusätzlicher Parkraum führt aber zu mehr Verkehr in der Rindbachstraße. Ohne großen technischen Aufwand wird die Kontrolle für das eingesetzte Überwachungspersonal schwer, zu den Stoßzeiten sind chaotische Zustände vorhersehbar.

Aber wohin denn nun mit den Autos?

Auf jeden Fall weg vom See. Wieso wertvolle Uferflächen für Parkplätze verschwenden? Warum nicht den umliegenden Bereich so verkehrsfrei wie möglich gestalten? Dazu braucht es einen ausreichend großen Parkplatz, der so nahe wie möglich an einem Anschluss zur Bundesstraße liegt.

Parkplatz Freizeitareal Rindbach

Eine solche Fläche hat die Gemeinde seit vielen Jahren gepachtet. Sie liegt hinter dem Vereinslokal des SV Ebensee und würde ausreichend Platz bieten. Eine Zufahrtsstraße ist bereits vorhanden und eine Abschirmung gegenüber den nahen Wohnhäusern durch Bäume und Hecken sehr einfach machbar. Ein Verkehrsleitsystem führt ankommende Fahrzeuge aus beiden Richtungen zur Abfahrt Ebensee Mitte. So werden Alte-Traun-Straße und Rindbachstraße entlastet. Die Zufahrt zur Freizeitanlage ist nur für Anrainer, Camper und zu Behindertenparkplätzen erlaubt. So kann der bisherige Parkplatz verkleinert und die Liegeflächen entsprechend ausgeweitet werden.

Parkplatz Freizeitareal Rindbach

Ein sehr kurzer Abgang über die Böschung führt die Gäste zur Rindbachstraße. Tempolimits und auffallende Markierungen sichern den Fußweg zum Freizeitgelände. Die Gehzeit beträgt nur zirka fünf Minuten. Ein Fußweg abseits der Straße wäre natürlich besser, eine Realisierung aber kaum denkbar.

Nur ein Hirngespinst?

Zugegeben, ob diese hier nur knapp umrissene Idee technisch und rechtlich umsetzbar ist, ob sie in vielen Details geändert oder verbessert werden müsste, das sind Fragen, die wir ohne genaue Prüfung jetzt nicht beantworten können. Außer Frage steht jedoch, dass man keine neuen Wege findet, wenn man nur auf gewohnten Pfaden spaziert.

Wie bereits erwähnt, müssen für die bevorstehende Saison kurzfristig Problemlösungen gefunden werden. Gleichzeitig muss man aber auch über nachhaltige und dauerhafte Lösungen nachdenken. Das obige Beispiel ist nur eine von mehreren denkenswerten Varianten. Bei der Auswahl der endgültigen Variante muss immer im Vordergrund stehen, dass sie an anderer Stelle keine neuen Probleme schafft und so den Ärger nur in andere Gebiete verfrachtet.

 

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