Was sind Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften, wie funktionieren sie und was können diese uns bei Stromerzeugung und Stromnutzung bringen?
Die Einleitung lässt hoffentlich bereits erkennen, dass es um Energie geht. Genauer, um Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen. Im häufigsten Fall sind das Photovoltaikanlagen, welche mit Hilfe der Sonne Strom erzeugen. Das Prinzip ist inzwischen hinlänglich bekannt und PV-Anlagen auf Dächern sind längst nicht mehr ungewöhnlich.
Je stärker die Sonneneinstrahlung, desto mehr Strom wird erzeugt. Oft deutlich mehr als man selbst verbrauchen kann. Speicher sind immer noch relativ teuer, wohin also mit dem überschüssigen Strom? Als einzige Lösung verblieb bisher die Einspeisung ins allgemeine Stromnetz der Netz OÖ. Einige Zeit war das kein schlechtes Geschäft, denn die Vergütungen dafür waren attraktiv. In letzter Zeit sind diese aber drastisch gesunken und auch die Zukunft wird vermutlich keine besseren Preise bringen, eher ist sogar kein Entgelt mehr für Einspeisung zu befürchten.
Im Gegenzug ist der Verbrauch von Strom zwar nicht mehr so teuer wie noch vor einem Jahr, doch supergünstige Strompreise werden wohl eher nicht mehr zu erwarten sein.
Wir haben also Menschen, die gerne Strom zu erträglichen Preisen einkaufen möchten und anderseits jene, die ihren Stromüberschuss ungern fast verschenken müssen. Hier kommen die EEG (Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften) ins Spiel.
Eine EEG wird meist als Verein gegründet und ist nichts anderes als ein Zusammenschluss beider Seiten. Der Verein kauft von Strom erzeugenden Mitgliedern und verkauft weiter an Strom verbrauchende Mitglieder. Ein Mitglied kann produzieren und auch konsumieren. Der Verein selbst ist nicht gewinnorientiert, die Mitglieder entscheiden über Einkaufs- und Verkaufspreis. Kurzfristige Anpassungen sind so auch jederzeit möglich. Sinnvoll ist dabei selbstverständlich immer der verbleibende Spielraum zwischen dem Angebot der großen Stromanbieter.
Der Staat fördert diese Gemeinschaften, indem die Netzgebühren, welche ein nicht kleiner Teil der Kosten sind, reduziert werden. Wenn alle Mitglieder am selben Umspannwerk hängen, was im Gemeindegebiet von Ebensee der Fall ist, sinkt die Gebühr um 23%. Ist es sogar derselbe Trafo, zahlt man 57% weniger.
Inzwischen gibt es in Österreich bereits über 1.000 EEGs und auch in Ebensee gibt es erste Überlegungen. Bei Interesse finden Sie weitere Informationen mit dem folgenden Link
https://energiegemeinschaften.gv.at/
Manfred Müller
Mitglied Finanzausschuss
Mitglied Prüfungsausschuss
Ersatzmitglied Bauausschuss