Was den einen Freude und Erholung verschafft, bringt anderen Ärger und Kummer. In diesem Zwiespalt befindet sich das Freizeitgelände Rindbach. Die steigende Beliebtheit sorgt für stetig zunehmenden Verkehr und noch mehr Belastung für die dort wohnenden Menschen.
Bedingt durch die Pandemie und die damit verbundenen Reisebeschränkungen stiegen die Besuchszahlen vor allem an den heimischen Seen enorm an. Nicht nur an Wochenenden war die Zunahme des touristischen Verkehrs unübersehbar. So platzten die selbst in normalen Jahren bereits knapp bemessenen Parkplätze aus allen Nähten. Es ist also nicht verwunderlich, dass die betroffenen Menschen in der Umgebung der Hotspots sich wehren und begrenzende Maßnahmen fordern.
Einerseits sind steigende Tourismuszahlen für eine Gemeinde eher erfreulich, andererseits dürfen die daran geknüpften Nachteile, wie Verkehr, Lärm oder Umweltbelastung, die Vorteile nicht egalisieren. Für Ebensee kann es aufgrund der eingeschränkten Verkehrsmöglichkeiten nur ein Ziel geben: Qualität vor Quantität. Massentourismus ist keine Option für unseren Ort. Vor allem für Rindbach braucht es kurzfristig Maßnahmen, weil die Entwicklung eindeutig negativ ist. Das haben die Bewohnerinnen und Bewohner auch in diversen Veranstaltungen deutlich hören lassen.
Von allen Fraktionen befürwortet, wurde ein Mobilitätskonzept für Rindbach und Umgebung vom renommierten Planungsbüro für Verkehrswesen ILF erstellt. Ein Katalog mit möglichen Maßnahmen liegt nun vor, nimmt der Gemeinde aber nicht die Entscheidung ab, wie viel Tourismus und damit auch Verkehr sie haben will. Zuerst geht es dabei natürlich um die Frage, wie viele Parkflächen man anbieten will und wo diese sein sollen.
Weil hier aber einfach nichts weitergeht, hat die BÜFE nun bereits dreimal im Verkehrsausschuss einen Dringlichkeitsantrag eingebracht. Wir wollen diese Frage bis zur Sitzung des Gemeinderats im Dezember geklärt haben. Sonst läuft uns für die nächste Saison wieder einmal die Zeit davon.
Wir wollen als kurzfristige Maßnahme, die spätestens mit 1. April 2021 umgesetzt sein soll, eine Festlegung der Anzahl der Parkflächen und eine gut organisierte Bewirtschaftung. Das betrifft Beschilderung, Markierungen und Kontrolle.
Aus unserer Sicht soll es für die kommende Saison keine Ausweitung der Parkflächen im direkten Bereich des Areals geben. Die bestehenden Parkplätze Z1 (Wohnmobile), A1 bis A3 sollen beibehalten werden. Eine teilweise Nutzung der Liegefläche beim Strandbad als Parkplatz für Stoßzeiten, wie bisher praktiziert, ist für uns nicht wünschenswert. Liegeflächen haben Vorrang vor Parkflächen. Einen zusätzlichen Parkplatz nach der Jocherbrücke sehen wir derzeit aufgrund der Straßensituation nicht als sinnvoll. Hier muss es andere Lösungen geben.
Eine Aufstockung des Personals zur Bewirtschaftung ist unausweichlich. Autos, für die kein Parkraum zur Verfügung steht, müssen bereits bei der Eschlböck-Kreuzung umgeleitet werden, um unnötigen Verkehr für die Parkplatzsuche und auch Wildparken bereits im Ansatz zu unterbinden.
Mittelfristig muss man sich überlegen, wie man den direkten Bereich möglichst autofrei bekommt. Das Trauneck als Parkplatz wird nicht ausreichen, ein dafür nötiger Shuttle-Dienst nicht finanzierbar sein. Wahrscheinlich wird ein zentraler Parkplatz für Bade-, Sport- und Wandergäste die am besten verträgliche Lösung für alle sein. Dazu benötigt es auch eine Verkehrsberuhigung oder einen eigens geschaffenen Weg, um den Gästen den gefahrlosen und bequemen Zugang zum Areal bieten zu können. Die BÜFE wird ihre Ideen und Vorschläge dazu in nächster Zeit präsentieren.
Vizebgm.in Franziska Zohner-Kienesberger
Franziska ist unsere Fachfrau für Schulen und Kinderbetreuung. Sie ist Vizebürgermeisterin und Obfrau des Ausschusses für Schule, Kinderbetreuung und Familie. Es gibt praktisch kein Ressort, in dem sie nicht präsent ist. Unermüdlich und unerschrocken kümmert sie sich auch um Detailfragen, von denen andere gar nicht wussten, dass sie existieren.
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