Viele fragen derzeit, was denn im Trauneck gerade gebaut wird. Einfache Antwort: Eine Padel-Tennis-Anlage. Warum? Weshalb? Wieso dort? Wer hat das genehmigt? Darf man das? Die Antworten auf diese Fragen sind nicht ganz so einfach. Hier ein hoffentlich verständlicher Versuch der Beantwortung.
Das Grundstück ist in Privatbesitz und wurde vor einigen Jahren für den Bau eines Hotelprojekts von der Gemeinde an die Projektträger verkauft. Es gibt dafür eine Widmung zur touristischen Nutzung. Die Padel-Tennis-Anlage wird nur aus einer "Grundplatte" und Schutzwänden aus Glas bzw. Gitter oder Netzen bestehen. Weitere Zubauten, wie Toiletten oder Umkleideräume, sind nicht vorgesehen. Nach unserem WIssen soll dafür die ehemalige Pizzeria "Donna Rosa" genutzt werden. Damit ist die Anlage im baurechtlichen Sinn kein genehmigungspflichtiges Bauwerk. Das klingt komisch, hat aber große Auswirkungen. Denn deshalb benötigt es, wieder nach unserem derzeitigen Wissensstand, für den Bau keine Baubewilligung durch die Gemeinde. Maßgeblich für die Bewilligung sind nur die Gewässerbehörde (Hochwasserschutz) und vor allem die Naturschutzbehörde. Beide scheinen keine Bedenken, abgesehen von minimalen Auflagen, gegen den Bau zu haben.
Das Vorhaben war deshalb auch nie in einem Bauauschuss oder auch Gemeinderat zur Behandlung auf der Tagesordnung. Die Bürgerliste hat nur auf Umwegen darüber erfahren und bis dato eigentlich keine offiziellen Infos. Inwieweit ein baubehördliches Verfahren stattgefunden hat oder notwendig war, wissen wir derzeit nicht. Wir werden dem jedenfalls nachgehen. Auch ob es eine Möglichkeit des Einspruchs seitens der Gemeinde gegeben hätte, werden wir erfragen.
Entgegen landläufiger Meinung müssen nicht alle Bauvorhaben im zuständigen Ausschuss oder im Gemeinderat behandelt und bewilligt werden. Das Bauamt prüft, ob ein Projekt den bestehenden Vorgaben entspricht. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Bebauungsplan, Widmungen, Hochwasserschutz und fallweise auch Ortsbild. Ist alles im grünen Bereich, erteilt der/die Bürgermeister/in als oberste Baubehörde der Gemeinde die Baubewilligung. Falls Abweichungen gewünscht oder nötig sind, muss darüber in einem Ausschuss beraten werden und die Bewilligung der Abweichung erfolgt durch den Gemeinderat.
Die Bürgerliste hat absolut nichts gegen eine Padel-Tennis-Anlage in Ebensee. Wir sehen das als touristische und sportliche Bereicherung. Allerdings sollte ein solches Projekt an einem Ort sein, wo es hinpasst. Das Seeufer im Trauneck, gleich neben der Schiffsanlegestelle, ist ein denkbar ungünstiger Platz für ein solches Vorhaben. Für die Betreiber sicherlich ein toller Platz, aber eine sehr fragwürdige Visitenkarte für den Ort. Leider scheinen uns jedoch die Hände gebunden zu sein, die Fehler wurden bereits vor Jahren gemacht.
Nicht alle werden diese Sportart kennen, aber Wikipedia hat Infos darüber: Padel-Tennis Wikipedia