Langwies ist mit der lebendigen Gemeinschaft, den landwirtschaftlichen Flächen, der schönen Lage an der Traun inmitten von Bergen eigentlich ein paradiesisches „Dorf im Dorf“. Wenn da nicht die B145 mit dem immer mehr zunehmenden Verkehr einen breiten Trennstrich ziehen würde.
Im Ortsteil gibt es mit dem Naturmuseum Salzkammergut, dem Gasthaus Heckawirt und der alten Volksschule (Feuerwehrdepot und Musikkapelle Langwies) auch entsprechende Einrichtungen für gesellschaftliche Aktivitäten. Das Industriegebiet Steinkogl ist in der Nähe, und in den Betrieben Leirich, Nordex Food, Autohaus Lahnsteiner, sowie in der Tageseinrichtung von pro mente sind in Langwies mehr als 30 MitarbeiterInnen beschäftigt.
Gute Bedingungen, aber die Verkehrssituation trübt das idyllische Bild. Langwies ist zwar kein kompakter Ort, sondern eher eine weitflächige Ansiedlung, trotzdem wird es von der Bundesstraße praktisch zweigeteilt. Während die Traun gefahrlos über Brücken gequert werden kann, ist das bei der Straße und den oft gefahrenen Geschwindigkeiten mit einigem Streß verbunden. Die Lage im relativ engen Flußtal sorgt für einen Lärmpegel, der nicht nur in der ersten Reihe tagtäglich zu verspüren ist. Das hohe Verkehrsaufkommen ist eine Gefahr und eine Belastung für den ganzen Ortsteil. So verwandelt sich ein Paradies in eine Verkehrshölle.
Teilweise beruht die jetzige Situation auf Fehlern der Vergangenheit, weil die künftige Zunahme des Verkehrs drastisch unterschätzt, eine alternative Aufschließung der Wohnhäuser und sichere Rad- und Fußwege nicht mitbedacht wurden. Das scheint heute unkorrigierbar, aber mit einem lapidaren „Da kann man halt nichts mehr machen“ ist den Betroffenen nicht geholfen. Denn das Problem ist nicht neu und in vielen anderen Orten ebenso vorhanden. Vielerorts wurden Lösungen gefunden, warum sollte das in Ebensee nicht möglich sein?
Dem Autoverkehr muss vermittelt werden, dass die Straße durch ein Ortsgebiet mit vielen Ausfahrten und Straßenquerungen führt. Das gelingt nur durch Tempolimits, bauliche Maßnahmen und Kontrollen. Ein Heruntersetzen der Geschwindigkeit auf Tempo 50 würde die Sicherheit enorm erhöhen und die Lärmbelastung deutlich verringern. Fahrbahnteiler reduzieren die Geschwindigkeit automatisch, weil sie ein innerörtliches Gefühl vermitteln. Durch das Herabsetzen der Geschwindigkeit könnte eventuell auch auf teure Abbiegestreifen verzichtet werden. An neuralgischen Punkten müssen Schutzwege das Queren der Straße erleichtern.
Der Ort und die dort wohnenden Menschen müssen endlich Vorrang vor dem Verkehr bekommen. Damit Langwies wieder zu einem Paradies werden kann.
Dipl. Ing.in Christa Tatár
Christa ist unsere Fachfrau für Bau, Verkehr, Raum- und Ortsplanung. Sie ist Ersatzgemeinderätin und Mitglied im Ausschuss für Bau, Verkehr, Straßen und örtliche Raumplanung. Zusätzlich engagiert sie sich ganz besonders in Umwelt- und Sozialangelegenheiten.
GV Hans Schilcher
Hans ist unser Fachmann für Kommunikation. Wenn Sie also unsere Texte nicht verstehen, zeigen Sie mit dem Finger auf ihn. Er ist Gemeindevorstand und Obmann des Ausschusses für Jugend, Europaangelegenheiten und Integration. Als überzeugter Europäer, Gutmensch und immer noch jugendlicher Heißsporn damit am richtigen Platz.
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