Matthäus Schmied (Gemeinderat, Vereinsobmann BÜFE) und Hans Schilcher (Gemeindevorstand) kommentieren die Verkehrssituation in Ebensee.

Porträt Matthäus Schmied, Hans Schilcher

GR Dr. Matthäus Schmied

Das Sicherstellen einer guten Infrastruktur ist eine Kernaufgabe der Öffentlichen Hand. Für die Gemeinde trifft das unter anderem den Bereich Verkehr. Hier gilt wohl: der Standpunkt bestimmt die Perspektive. Wohnt man nicht an einer Durchzugsstraße, teilt man die Sorgen und Problemlagen der Betroffenen (Lärm, Gefahr, etc.) nicht. Die Interessen anderer sind eher möglichst rasch, unkompliziert und bequem von A nach B zu gelangen. Stört den fitten, gesunden Menschen, der ohne Kinderwagen unterwegs ist, die Gehsteigkante ohne Abschrägung nicht, ist sie für andere eine echte Barriere.

Aufgabe der Politik ist es, die Situationen zu evaluieren, in die Zukunft zu denken und insbesondere den notwendigen Interessensausgleich sicherzustellen. Dies erfordert einen ständigen Kontakt zur Bevölkerung, eine hohe Sensibilität für bestehende und zukünftige Problemzonen, und nach Abwägung der Argumente das Treffen gut begründeter Entscheidungen.

Eine Vernachlässigung dieses Kerngeschäfts bleibt zwar eine Zeit lang unbemerkt, führt aber letztlich zu oft dramatischen Problemen. Brücken müssen gesperrt werden, mit verheerenden Auswirkungen auf die an den Verkehrsadern gelegenen Geschäfte und Betriebe. Brennpunkte, wie Rindbach, Langbathsee etc., eskalieren und der Unmut in der Bevölkerung steigt.

 

GV Hans Schilcher

Das Thema Verkehr betrifft uns alle. Dabei erleben wir Verkehr in sehr unterschiedlicher Weise und situationsabhängig. Wer möchte nicht vor der eigenen Haustür Tempo 30 haben. Ein paar Meter weiter darf es dann aber Tempo 50 sein, man will ja vorankommen. Wenn es sich um den Schulweg der Kinder handelt, wäre vielleicht gar ein Verbot des motorisierten Verkehrs angebracht.

Beim Joggen ärgert man sich in der Alten-Traun-Straße über die gefühlt zu hohe Geschwindigkeit der Autos. Sitzt man selbst im Auto und hat es eilig, ärgert man sich über Tempo 50, weil „die Straße doch mehr verträgt.“ Auf der Bundesstraße fühlt man sich von den zahlreichen Geschwindigkeitsbeschränkungen gegängelt. Wartet man nach dem Service bei der Ausfahrt vom Autohaus minutenlang, bis sich endlich eine Lücke im Verkehr auftut, ist man stinksauer auf die heranrasenden Autos.

Für diesen Zwiespalt, der wohl in uns allen steckt, braucht es Lösungen und Kompromisse. Mobilität abseits vom Privatauto muss attraktiver werden, sonst wird der Autoverkehr noch mehr zunehmen. Es braucht sichere Wege und Vorrang für den nichtmotorisierten Verkehr. Der Autoverkehr wird mit Geschwindigkeitsbeschränkungen im örtlichen Bereich leben müssen. Weil im Zweifel immer Lebensqualität, Sicherheit und auch die Umweltbelastung sehr viel wichtiger als ein paar eingesparte Minuten an Fahrzeit sind.

 

Ihre Meinung?

Ihre Meinung ist uns wichtig. Teilen Sie uns mit, wie Sie die Verkehrssituation in Ebensee erleben, welche Probleme Sie sehen und wofür Sie sich Lösungen erwarten.

 

Matthäus Schmied

GR Dr. Matthäus Schmied

Matthäus ist als Jurist natürlich unser Mittelpunkt für alle rechtlichen Fragen. Er ist Gemeinderat und Mitglied des Ausschusses für Sport und Kultur. Nebenbei ist er als Vereinsobmann eifrig bemüht in unsere bunte und quirlige Gruppe ein wenig mehr Ordnung und Disziplin, sowie Diskussionen zu einem Ende zu bringen.

 

Hans Schilcher

GV Hans Schilcher

Hans ist unser Fachmann für Kommunikation. Wenn Sie also unsere Texte nicht verstehen, zeigen Sie mit dem Finger auf ihn. Er ist Gemeindevorstand und Obmann des Ausschusses für Jugend, Europaangelegenheiten und Integration. Als überzeugter Europäer, Gutmensch und immer noch jugendlicher Heißsporn damit am richtigen Platz.

 

 

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