Ebensee am Traunsee ist eine jener sechs Gemeinden im Bezirk Gmunden, die eine Top-Kinderbetreuung anbieten. Laut Kinderbetreuungsatlas der AK gibt es in diesem Jahr 82 (von 438) sogenannte 1A-Gemeinden in Oberösterreich.
Kinderbetreuung ist vom Gesetz her Landessache, aber jede Gemeinde ist verpflichtet, für ein entsprechendes Angebot zu sorgen. Bei uns herrscht die politische Einigkeit, dass wir auf die Bedürfnisse der Familien reagieren müssen, denn eine gute Kinderbetreuung ist ein wesentlicher Faktor für die Familien, in Ebensee zu bleiben und zu leben.
Seit 2009 bin ich in der Gemeinde für die Kinderbetreuung verantwortlich und blicke mit großem Stolz auf die in allen Einrichtungen geleistete Arbeit und das engagierte Personal.
Das Thema Kinderbetreuung beschäftigt uns das ganze Jahr. Die Einschreibewochen im Jänner haben sich bewährt und im Kindergartenbeirat bemühen wir uns, entsprechend der vereinbarten Kriterien, die Platzwünsche der Familien zu erfüllen. Die Gruppen sind (sehr) voll, aber es gibt keine langen Wartelisten. Mit der neuerlichen 1A-Bewertung könnte ich als zuständige Gemeindevorständin die Hände in den Schoß legen und mich einfach nur freuen.
Aber im Juni 2023 wurde im Landtag ein neues Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz für OÖ verabschiedet. Dieses gilt seit September 2023 und sieht unter anderem die Abschaffung der SOKIs vor, es gibt keine weiteren Förderungen durch das Land OÖ. Deshalb wird es den seit 18 Jahren in Ebensee gut etablierten Sommerkindergarten und -hort im nächsten Jahr nicht mehr geben. Mit der neuen Gesetzeslage sind nun alle Einrichtungen verpflichtet, mindestens 47 Wochen statt wie bisher 45 Wochen offen zu haben.
Daraus ergibt sich, dass die Krabbelstuben drei Wochen und die Kindergärten mindestens eine Woche mehr öffnen. In den zwei Horten wird es durch die neu geschaffenen Kooperationsmöglichkeiten in den August-Ferienwochen neben dem Normalbetrieb ein zusätzliches Angebot für Schulkinder geben.
Für die Kindergartenkinder versuche ich als Ersatz für den SOKI gerade an einem Angebot für einen Teil der freien Tage im August zu basteln. Dazu braucht es noch einige Überlegungen. Ich bin mir sicher, dass alle Fraktionen da an einem Strang ziehen werden.
Im neuen Gesetz gibt es auch einige Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen für das Personal. Diese sind unbedingt notwendig, damit wir weiterhin genügend engagierte Personen für unsere Einrichtungen bekommen. Die Personalsuche ist herausfordernd, aber für 2023/24 sind wir in Ebensee recht gut aufgestellt.
Schade ist, dass die gut aufgebauten Strukturen der Tagesmütter(vereine) mit dem neuen Gesetz ziemlich zerstört werden. Die von ihnen gebotene Flexibilität werden die Einrichtungen einfach nicht leisten können.
Für uns als BÜFE ist ein qualitativ gutes und sozial verträgliches Betreuungsangebot weiterhin von großer Bedeutung. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine grundlegende Voraussetzung, um das wirtschaftliche Überleben der Familien zu sichern. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen.
Franziska Zohner-Kienesberger
Vizebürgermeisterin
Obfrau Schulausschuss
Obmannstellvertreterin Sportausschuss
Mitglied Personalbeirat