Wir dürfen ein bisschen stolz auf das gute Angebot bei den Betreuungseinrichtungen für Kinder in Ebensee sein. In Bereichen des Alltags gibt es aber noch viel Luft nach oben.
In Ebensee können wir als 1A-Gemeinde schon ein bisschen stolz sein, auch ab kommenden Herbst allen Dreijährigen einen Kindergartenplatz im Ort anbieten zu können. Zwar nicht immer im Erstwunsch-, aber auf jeden Fall im Zweitwunsch-Kindergarten. Auch für die Krabbelkinder werden wir es schaffen, allen einen Betreuungsplatz zu geben. Das Engagement der vergangenen Jahre trägt Früchte. Neu ist, dass alle Krabbelstuben in OÖ ab September 2024 bis 13 Uhr beitragsfrei sind. Für den Nachmittag werden dann ähnliche Elternbeiträge vorgeschrieben wie im Kindergarten.
Alle Einrichtungen haben jetzt mehr Öffnungswochen und trotzdem ist ein zusätzlicher Sommerkindergarten notwendig, um der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Stück näher zu kommen. Mir ist klar, dass dafür noch an vielen Schrauben gedreht werden muss, damit zukünftig alle Familien ein entsprechendes Angebot für die Ferienzeit erhalten.
Bei allen Befragungen zeigt sich, dass zirka drei Viertel mit einer Betreuung in den Krabbelstuben und Kindergärten von 7 bis 13 Uhr auskommen. Ein Teil kommt mit den angebotenen Nachmittagszeiten gut zurecht, aber zirka 10% brauchen eine wirklich langfristige Betreuung. Da könnten, wie in den vergangenen Jahren, die Tagesmüttervereine gut einspringen und die notwendige Flexibilität wirklich bieten. Doch die neuen Vorgaben des Landes, wann überhaupt ein Kind von einer Tagesmutter betreut werden darf, machen den Alltag für diese Familien um einiges komplizierter. Diese Vorgaben gehen für mich in die falsche Richtung, denn die Tagesmütter sind nach meiner Ansicht eine wichtige und sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Einrichtungen.
Kinderfreundlichkeit hat aber nicht nur mit den Betreuungseinrichtungen zu tun, sondern sollte sich auch in allen Bereichen des Alltags zeigen.
Es ist nicht einfach, sich mit Kindern im öffentlichen Raum zu bewegen. Im Rahmen der Fair Mobility-Befragung des FFS zeigte sich, dass es noch einiges braucht, um den Weg mit dem Kinderwagen auf Ebensees Gehsteigen und Straßen einigermaßen sicher zu gestalten. Ein Kinderarzt vor Ort wäre ein tolles Angebot und würde verhindern, dass die jungen Mütter ständig nach Bad Goisern oder Gmunden fahren müssen.
Für den Wunsch nach Tempo 30, überall dort wo Kinder zur Schule unterwegs sind, braucht es noch viel Überzeugungsarbeit seitens der BÜFE. Wir werden uns weiter dafür einsetzen.
Franziska Zohner-Kienesberger
Vizebürgermeisterin
Obfrau Schulausschuss
Obmannstellvertreterin Sportausschuss
Mitglied Personalbeirat