Nicht das Erzählte reicht, das Erreichte zählt. Ein Kommentar von Vereinsobmann Matthäus Schmied.
Manchmal werde ich darauf angesprochen, dass man von uns, also der Bürgerliste für Ebensee, zu wenig höre, dass wir zu wenig laut seien.
Nun, in einer Hochphase der politischen Hysterie, in der wir uns gerade befinden (Nationalratswahl, EU-Wahl, US-Wahl, etc.), denke ich, dass das vielleicht auch ganz gut ist. Man muss nicht immer der Lauteste sein, nicht immer den nächsten Skandal finden und die „nächste Sau durchs Dorf treiben“. Das Motiv hierfür ist ohnedies kaum, dass man etwas für die Menschen verbessern möchte. Zumeist geht man damit bloß auf Stimmenfang. Vielen der Protagonist:innen am politischen Parkett scheint es ohnehin nur noch darum zu gehen. Kurz nach einer geschlagenen Wahl diktieren bereits die neusten Umfragen Programm und Auftritt. Wer nicht permanent im Wahlkampf ist – so offenbar die Befürchtung – wird nicht mehr wahrgenommen. Ein Blick in die sozialen Medien spricht Bände.
Ich glaube nicht, dass diese Form Politik zu betreiben langfristig zum Erfolg führt. Irgendwann überholt das Sein den Schein und nicht mehr das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt. Ganz in diesem Sinne sind wir bestrebt, Lösungen für die Probleme in unserem Ort anzubieten.
Als Beispiel dafür soll Christa Tatárs Initiative zur Einführung eines Anrufsammeltaxis dienen (zum Artikel). Ein wichtiger Mosaikstein für die Mobilität im Ort, der aber vorerst mehrheitlich vom Gemeinderat auf die lange Bank geschoben wurde. Wir bleiben jedoch weiter am Projekt dran und lassen uns nicht entmutigen.
Generell werden wir mehr Initiativen brauchen, um die Verkehrssituation zu beruhigen. Einen großen Beitrag könnte etwa ein Halbstundentakt der Bahn leisten. Damit würde dieses Verkehrsmittel um einiges attraktiver. Wir hoffen sehr, dass die ÖBB und alle Beteiligten während all der geplanten Haltestellensanierungen nicht auf die Kernaufgabe – den Transport von Menschen und Gütern – vergessen.
All diese Maßnahmen kosten Geld, deshalb führt kein Weg an einer ordentlichen Haushaltsführung der Gebietskörperschaften vorbei. Und auch wenn einige andere Gemeinden ähnlich schlecht wie wir dastehen und der Finanzausgleich es Gemeinden derzeit alles andere als leicht macht, bin ich der Meinung, dass wir zuallererst vor unserer eigenen Tür zu kehren beginnen sollten. Dafür setzen wir uns im Finanz- und Prüfungsausschuss laufend, jedoch fernab der Öffentlichkeit und meist unbemerkt ein.
Matthäus Schmied
Vereinsobmann Bürgerliste für Ebensee
Gemeinderat
Obmann Prüfungsausschuss
Mitglied Verkehrsausschuss