Beim Beratungstag Altbausanierung am 14. November sollen möglichst viele Fragen rund um die Sanierung, den Umbau und die Nachnutzung von (alten) Häusern beantwortet werden. Von 15 bis 18 Uhr werden im Gemeindeamt Einzelberatungen angeboten, ab 18 Uhr gibt es Impulsvorträge.

Der Bau eines Eigenheims ist aus finanzieller Sicht immer schwieriger umzusetzen. Es stellt sich daher die Frage, wie in Zukunft zeitgemäßer und attraktiver Wohnraum geschaffen werden kann. Zudem ist Boden eine begrenzte Ressource und es gibt viele weitere Gründe, die gegen einen Neubau auf der grünen Wiese sprechen. Je kompakter die Siedlungsstruktur, umso besser für die öffentliche Hand, welche für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur wie Wasser, Kanal, Straßen, aber auch Kindergartenbus, Hauskrankenpflege und vieles mehr sorgen muss.

Beratungstag Altbausanierung
Donnerstag, 14. November 2024 von 15.00 bis 20.00 Uhr
Gemeindeamt, 1. Stock – Bauamt, Foyer, Trauungssaal

Die Sanierung und der Umbau alter Häuser oder das Adaptieren von Einfamilienhäusern für mehrere Haushalte (Mehrgenerationenhaus) spart Boden und Ressourcen, hält aber naturgemäß Herausforderungen bereit. Wo fängt man an, wo hört man beim Sanieren auf? Fragen rund um Heizsystem, Wärmedämmung, Schimmelbildung, Barrierefreiheit und vieles mehr, erfordern bei alten Häusern viel Know-How und Fingerspitzengefühl. Für all jene, die ein Haus besitzen und es nicht selbst nutzen, ist eine Vermietung oft mit viel Unsicherheit und Investitionen verbunden, sodass sie es lieber leerstehen lassen.

Durch das Bereitstellen von Know-How und Informationen möchten wir als Gemeinde einen Beitrag leisten, um dem Erhalt und der Sanierung alter Häuser eine höhere Wertschätzung zu geben. Alte Häuser prägen in vielen Fällen das Ortsbild, sind in der Regel an die kommunale Infrastruktur angeschlossen und haben neben einer Geschichte oft auch ihren ganz eigenen Charme.

Zum zweiten Mal wird heuer im Rahmen der KLAR!-Region Bad Ischl-Ebensee ein Beratungstag zum Thema Altbausanierung angeboten. Verschiedene Experten und Expertinnen aus den Bereichen Bauen, Architektur, Bauphysik, Immobilien- und Mietrecht und Förderungen stehen an diesem Tag für Ihre Fragen, aber auch für Vernetzung und Austausch zur Verfügung. Impulsvorträge und die Präsentation von vorbildlich sanierten, baukulturell wertvollen Gebäuden, sowie von ehemaligen Einfamilienhäusern, die zu Mehrpersonenhäusern wurden, runden die Veranstaltung ab.

Einzelberatungen von 15 bis 18 Uhr

Bernhard Spitzer, Paul Grabner (Bauabteilung der Marktgemeinde Ebensee am Traunsee)
Abwicklung von Bauvorhaben, Fragen rund um Anträge für Bauvorhaben und Baurecht. (verfügbar bis 17 Uhr)

Thomas Siegl (Sachverständiger für Bau / Immobilien / Betriebsanlagen, Gerichtssachverständiger für Immobilien, Bau- und Sicherheitswesen)
Die Erhaltungspflicht als verpflichtende Aufgabe von Eigentümer*innen in rechtlicher Hinsicht und die Verlängerung der Nutzungsdauer einer Immobilie durch vorbeugende Instandhaltung.

Alois Rainbacher-Bart (Bauphysiker, Ingenieurbüro für Technische Physik)
Der Energieausweis als notwendiges Dokument für Baubewilligungen, Förderansuchen, bei Vermietung, Verpachtung und Verkauf eines Gebäudes, Senkung der Kosten durch Optimierung von Sanierungsmaßnahmen.

Sandra Huber (Bankangestellte, General Banking Advanced, Wohnbauberatung, Veranlagungsberatung, ESG zertifiziert)
Beratung über oberösterreichische Wohnbauförderungen, speziell Sanierungsförderungen: Welche Möglichkeiten gibt es? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Wie funktioniert die Antragsstellung?

Wolfgang Hotter (Rechtsanwalt, bevorzugter Tätigkeitsbereich: Liegenschafts- und Immobilienrecht)
Antworten auf Fragen zu Miet- und Wohnrecht, zur Gestaltung und Verfassung von Verträgen und zu Rechten und Pflichten von Vermieter*innen.

Günther Kain (Zimmermeister und Bauphysiker, Technik – Gestaltung – Bauphysik, Sanierungsberatung)
Das bauphysikalische Verhalten langjährig bewährter Baustoffe und Baukonstruktionen, gesundes Raumklima mit geringem Heizenergiebedarf, Schutz vor sommerlicher Überhitzung und Durchfeuchtung sowie gute Belüftung.

Andreas Zohner (Architekt, selbstständige Tätigkeit im Bereich Baukultur, Erstellung baukultureller Leitlinien für Gemeinden)
Standortanalyse, Kostenschätzung, Bauen und Sanieren mit der passenden Gestaltung und den richtigen Materialien.

18:00 Uhr – Vortrag Thomas Siegl
Erhaltungspflicht von Gebäuden durch die Besitzer*innen
Die Erhaltungspflicht stellt nicht nur eine verpflichtende Aufgabe in rechtlicher Hinsicht dar, sondern verlängert die Nutzungsdauer des Gebäudes. Der Lebenszyklus eines Gebäudes reicht von der Errichtung bis hin zum Abbruch und je länger die Nutzungsdauer, desto höher ist der Wert der Immobilie und desto länger kann eine Nutzung erfolgen. Deshalb sollte der Erhaltung mit einer vorbeugenden Instandhaltung Rechnung getragen werden.

18:45 Uhr – Vortrag Günther Kain
Einfach, aber richtig bauen und sanieren
Ein altes Haus zu sanieren heißt, die Vorteile der Bestandserhaltung und den Wert des Alten zu erkennen und zu verstehen. Nicht immer geht das ganz ohne Kompromisse, aber diese können zum eigenen Vorteil werden. Der Begriff Ausreichendes Wohnen (Suffizientes Wohnen) erklärt sich von selbst. Bauen so viel man braucht – nicht zu wenig und nicht zu viel. Die positiven Aus­wirkungen auf die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch auf die Gesellschaft und unsere Ökologie, wird der Vortrag erklären und aufzeigen.

Anschließend Zeit für Fragen und Diskussionen